Bartleby der Schreiber

Bartleby der Schreiber ist eine Erzählung des amerikanischen Schriftstellers Herman Melville, die unter dem Originaltitel Bartleby the Scrivener veröffentlicht wurde. Es ist das erste Werk, das Melville nach Moby Dick verfasste, und wurde zunächst anonym im November und Dezember 1853 in zwei Teilen in der Zeitschrift Putnam’s Monthly Magazine veröffentlicht. Eine leicht veränderte Fassung wurde zusammen mit fünf anderen Erzählwerken in Prosa-Kurzform, unter anderem Benito Cereno, erstmals in Buchform 1856 in den Sammelband The Piazza Tales aufgenommen.

Die deutsche Erstübersetzung von Karl Lerbs erschien 1939 in der Zeitschrift Corona (Jahr IX Heft 4, Verlag R.Oldenbourg / München-Berlin) unter dem Titel Bartleby. Seitdem sind zahlreiche weitere Übersetzungen unter verschiedenen Titeln wie Der Schreiber Bartleby oder Bartleby, der Schreibgehilfe veröffentlicht worden, teilweise mit Untertiteln wie Das seltsame Leben eines Kanzleischreibers im alten New York oder Eine Geschichte aus der Wallstreet. Zwei neuere Übersetzungen erschienen 2002 von Elisabeth Schnack im Zürcher Manesse Verlag und 2010 von Felix Mayer im Kölner Anaconda Verlag.

Die Erzählung wird mitunter mit Der Mantel von Gogol verglichen, weist aber auch auf das 20. Jahrhundert, vor allem auf Kafka, voraus. Für zahlreiche Kritiker gilt sie als die gelungenste der Erzählungen Melvilles.

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