Bergenfahrer
Als Bergenfahrer wurden vom Mittelalter bis zur Neuzeit hansische Kaufleute und Schiffer bezeichnet, die vornehmlich im Norwegenhandel mit der Stadt Bergen und dem dortigen Kontor Bryggen tätig waren. Sie waren in ihren Herkunftsstädten zu Korporationen der Bergenfahrer zusammengeschlossen, durch die sie ihre wirtschaftlichen, politischen und sozialen Interessen wahrnahmen. Korporationen der Bergenfahrer bestanden in den Wendischen Städten der Hanse an der Ostsee, also insbesondere in Lübeck und Stralsund, aber auch in der konkurrierenden Schwesterstadt Bremen an der Nordsee. In Bergen selbst unterstanden alle Bergenfahrer dem Kontor als selbstständiger juristischer Person, lateinisch communis mercator hanse Theutonicae Bergis existens oder mittelniederdeutsch Der gemene kopmann to Bergen genannt. Das Kontor führte im Gegensatz zur Hanse selbst ein eigenes Siegel, das einen bekrönten Stockfisch zeigt, später senkrecht geteilt verbunden mit dem halben Doppeladler des Heiligen Römischen Reiches, um den kaiserlichen deutschen Kaufmann herauszustellen. Der bekrönte Stockfisch ist auch Bestandteil der Wappen und Zeichen der Bergenfahrer der einzelnen Städte.