Bernhard von Gordon

Bernhard von Gordon (französisch Bernard de Gordon oder Bernard de Gourdon, latinisiert Bernardus de Gordonio oder Bernardus Gordonius, falsch Gordianus; * um 1258 in Gordon (Rouergue); † um 1318) war Geistlicher und Mediziner und von etwa 1284 bis 1308 Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Montpellier. Zu seinen Freunden gehörte der Arzt Lanfrank von Mailand.

Im Juli 1299 (wie Demaitre, S. 46 f., nachweist) verfasste der seinerzeit in Montpellier und auch von Geoffrey Chaucer in den Canterbury Tales als bedeutender Mediziner angesehene Bernhard von Gordon die therapeutische Schrift De decem ingeniis seu indicationibus curandorum morborum. Ferner werden ihm die Werke De conservatione vitae humanae a die nativitatis usque ad ultimam horam mortis tractatus, Affectus praeter naturam curandi methodus, Regimen acutarum aegritudinum, De prognosticis, Tractatus de urinis und Pharmacorum omnium quae in communi sunt practicantium zugeschrieben.

Sein bedeutendstes und auch die deutschsprachige Fachprosa, insbesondere zum Thema Lepraschau, mitbeeinflussendes Werk war das 1303 in Montpellier vollendete Lilium medicinae („Lilie der Medizin“), gedruckt in Neapel 1480, Lyon 1491 und Venedig 1494. Es beschreibt in sieben Büchern mit jeweils vier Traktaten unter anderem Pest, Tuberkulose, Krätze, Fallsucht, Sacer ignis, Milzbrand, Augentripper und Lepra.

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