Beutler

Der Beutler (auch Beutelmacher, Peutler oder Beitler) ist ein Handwerker, der eine Art von Lederwaren oder Beutel aus Leinwand oder kostbaren Stoffen herstellt, wie neben ihm Täschner, Feintäschner, Gerber, Kürschner, Riemer, Sattler und Schuster.

Die Spezialisierung bei der Herstellung von Lederwaren ging im Mittelalter bei den Zünften so weit, dass man je nach der Feinheit des Leders, aus dem Beutel hergestellt wurden, zwischen dem Beutler (feines Leder) und dem Säckler (grobes Leder) unterschied sowie zwischen Feintäschner und Täschner.

Der „Säckler“ wird in der Zeit des 8. Jahrhunderts erstmals erwähnt und fertigte damals für die Bergwerksleute aus tierischen Häuten Säcke, in denen das Erz zu Tal gebracht wurde. Diese ersetzte man aber in späterer Folge durch Säcke aus Leinen. Ab dem 12. Jahrhundert befasste sich der „Säckler“ mit der Erzeugung von „ledernem Beinkleid“. Dieses wurde im Laufe der Jahrhunderte immer kunstvoller, wovon herrliche Stickereien zeugen. Im 16. Jahrhundert begann man mit der Erzeugung der Oberbekleidung und dem passenden Zubehör wie Taschen oder Handschuhen. Daraus entstanden die Namen „Beutler“ und „Wämsler“. Im 17. Jahrhundert taucht der „Säckler“ als Hersteller von stabilen Mehlsäcken auf, für die man vorwiegend gegerbtes Leder verwendete. Mit dem Aufkommen des Leinens wurde dann der „Säckler“ zum Bekleidungsschneider bzw. Lederbekleidungserzeuger. Der alte Begriff „Säckler“ wird aber von den renommierten Betrieben in Österreich und Bayern heute noch aufrechterhalten.

Zur Berufssituation der Lederarbeiter vergleiche besonders die Artikel Täschner und Lederwaren.

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