Bewegungsunschärfe
Als Bewegungsunschärfe (im englischsprachigen Raum, aber auch umgangssprachlich im deutschen Sprachraum Motion blur genannt) bezeichnet man in der Fotografie eine Unschärfe in Bildern bewegter Objekte, die sich nicht durch fehlerhafte Fokussierung, Blendeneinstellung oder sonstige Bedienungs- und Einstellungsfehler des Fotografen ergeben. Sie ergibt sich allein durch eine während der Belichtungszeit wahrnehmbare Bewegung des Motivs und steigt proportional zur Belichtungszeit und der Winkelgeschwindigkeit des Objekts relativ zur Kamera.
Dieser Effekt ist häufig unerwünscht. Weil die fotochemischen Emulsionen im 19. Jahrhundert noch relativ lichtunempfindlich waren und langer Belichtungszeit bedurften, mussten Personen, Tiere oder sonstig mobile Objekte mehrere Sekunden stillstehen, um scharf abgebildet zu werden.
Die Begriffe Bewegungsunschärfe und sonstige Unschärfe werden oft verwechselt. Bei den überwiegenden Aufnahmensituationen – wie zum Beispiel Makrofotografie – ist Bewegungsunschärfe unerwünscht, in der Sportfotografie wird sie jedoch teilweise verwendet, um Dynamik im Bild zu erzeugen. Beim meist ungewollten Verwackeln ist hingegen das gesamte Bild unscharf, dies ist nur aus technischer Sicht eine Bewegungsunschärfe.