Biathlon-Europameisterschaften 2008
Die 15. Biathlon-Europameisterschaften 2008 fanden vom 20. bis zum 24. Februar im tschechischen Nové Město na Moravě in der Vysočina Arena statt.
Biathlon-Europameisterschaften 2008 | ||
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Männer | Frauen | |
Sieger | ||
Sprint | Artjom Gussew | Oksana Jakowljewa |
Verfolgung | Sergei Konowalow | Nina Karassewytsch |
Einzel | Tomasz Sikora | Natalja Lewtschenkowa |
Staffel | Russland | Ukraine |
Ufa 2009 → |
Die Europameisterschaften waren zunächst wegen der verhältnismäßig viel zu warmen Witterung im Januar gefährdet, aufgrund derer die Schneereserven vor Ort schmolzen. Ein Hochdruckgebiet brachte jedoch noch rechtzeitig vor Beginn der Titelkämpfe das benötigte Wetter. Während der Wettkämpfe herrschten dennoch zum Teil schwierige Bedingungen.
Traditionell schickten die starken Nationen im Weltcup, Deutschland, Russland, Norwegen, Frankreich, Schweden aber auch Österreich oder die Schweiz nur das zweite Aufgebot zu den kontinentalen Titelkämpfen. Die Topathleten waren eine Woche zuvor bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2008 in Östersund im Einsatz. Andere Nationen ließen ihre starken Athleten bei beiden Wettkampfserien antreten. Die Europameisterschaften haben vor allem in Osteuropa und den Nachfolgestaaten der UdSSR einen hohen Stellenwert. Somit wurden hier zum Teil die Läufer der Elite eingesetzt. Dementsprechend fielen auch die Ergebnisse der Europameisterschaft aus. Manche Nationen nutzen die Europameisterschaften auch zum Testen. So setzte Norwegen die junge Elise Ringen ein, die wenig zuvor bei den Juniorenweltmeisterschaften für Furore sorgte. Für das russische Team lief erstmals nach dem Ablauf ihrer zweijährigen Dopingsperre von den Olympischen Spielen 2006 in Turin Olga Pyljowa, enttäuschte jedoch weitgehend.
Für das am Ende enttäuschende deutsche Aufgebot qualifizierten sich dank ihrer Leistungen im Europacup Juliane Döll, Anne Preußler, Jenny Adler und Ute Niziak bei den Frauen direkt. In einer internen Ausscheidung setzte sich Romy Beer gegen Tina Bachmann durch, konnte dann aber doch nicht antreten, womit der Startplatz an Bachmann fiel. Bei den Männern waren Toni Lang und Jörn Wollschläger aufgrund ihrer Leistungen gesetzt, hinzu kamen Robert Wick und Christoph Knie. Den fünften freien Platz sicherte sich bei einem Ausscheidungsrennen Daniel Böhm vor Steve Renner.
Erfolgreichste Teilnehmer waren der Russe Artjom Gussew bei den Männern und die Ukrainerin Oksana Jakowljewa bei den Frauen mit jeweils zwei goldenen Medaillen, eine davon mit der Staffel, und einmal Silber. Alle Goldmedaillen und – abgesehen von viermal Silber und einem mal Bronze für Norwegen und Deutschland – auch alle weiteren Medaillen gingen in den Osten Europas.