Bistatisches Radar

Ein bistatisches Radar ist ein Radar, bei dem Sender und Empfänger an getrennten Orten aufgebaut sind. Im Gegensatz dazu wird ein Radar, bei dem sich Sender und Empfänger am selben Ort befinden oder sogar die gleiche Antenne verwenden, als monostatisches Radar bezeichnet. Radargeräte, welche zwar getrennte Sende- und Empfangsantennen verwenden, die aber dicht neben- oder übereinander montiert sind, sind ebenfalls monostatische Radare, werden aber in einiger Literatur als quasi-monostatisch oder pseudo-monostatisch bezeichnet. Wesentlicher Aspekt für die Unterscheidung von bistatisch oder monostatisch ist die Radarsignalverarbeitung, welche entweder den Hin- und Rückweg von Sendesignal und Echosignal als etwa gleich groß annimmt und so die Laufzeitmessung einfach halbiert, oder Hin- und Rückweg als getrennte Variablen und eine kompliziertere Entfernungsberechnung nutzt. Wenn mehrere Empfangsstellungen genutzt werden, wird das System als multistatisches Radar bezeichnet, was den Vorteil einer gleichzeitig durchführbaren Multilateration bietet.

Zu bistatischen Radargeräten gehören:

  • Überhorizontradare, deren Sendeleistung so groß ist, dass die Empfängerstellung zum Schutz der empfindlichen Eingangsstufen sehr weit weg vom Sender errichtet ist;
  • Passive Radare, welche keine eigenen Sender verwenden, sondern fremde Radar-, Rundfunk- oder Kommunikationssender ausnutzen.
  • Barriereradar, welches bei einem Eindringen in die erste Fresnel-Zone zwischen Sender und Empfänger und die dadurch ausgelösten Fading-Effekte einen Alarm auslöst.
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