Blau-Weiß (jüdischer Wanderbund)

Der Jugendbund Blau-Weiß (jüdischer Wanderbund) war der im Deutschen Kaiserreich entstandene und bald größte jüdische Jugendverband, der seine Blütezeit in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg erlebte. In seinen Methoden und Praktiken war der Bund von der deutschen Jugendbewegung beeinflusst und verstand sich als jüdisches Pendant zum Wandervogel. Inhaltlich und theoretisch orientierte sich der Bund an einem zionistischen Programm und propagierte ein Leben in Eretz Israel. War dies aber bis zum Ende des Ersten Weltkriegs ein eher abstraktes Modell bei gleichzeitiger fester Verwurzelung seiner Mitglieder und Führer im bürgerlichen Milieu der Kaiserzeit, so gewann danach die praktische Vorbereitung auf eine Auswanderung nach Palästina zunehmend an Bedeutung. Blau-Weiß als Verband existierte in Deutschland seit 1912 und löste sich im Februar 1927 formell auf; er hatte in seiner Blütezeit über 3000 Mitglieder. Auch in einigen Nachbarländern und in Palästina gab es Blau-Weiß-Bünde und selbständige Landesorganisationen.

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