Blindenfußball
Blindenfußball ist eine Sportart aus dem Bereich des Blindensports.
Zwei Mannschaften treten mit je fünf Spielern gegeneinander an. Ziel ist es, wie beim Fußball sehender Spieler, den Ball ins gegnerische Tor zu schießen. Bei internationalen Männerspielen sind die Spieler auf dem Feld blind im Sinne der höchsten Klassifizierungsstufe B1. In der deutschen Blindenfußball-Bundesliga sowie im internationalen Frauenbereich sind auch die Stufen B2 und B3 zulässig. Augenklappenbinden und Augenpflaster gleichen unterschiedliche Sehreste unter den Spielern aus. Die Torhüter dürfen als einzige Spieler über eine uneingeschränkte Sehfähigkeit verfügen. Sie und die mannschaftseigenen Guides, die jeweils hinter dem gegnerischen Tor positioniert sind, sowie die Trainer an den Banden dirigieren mit Zurufen ihre Spieler. Der Ball ist im Inneren mit Rasseln versehen und dadurch zu hören. Die Spieler untereinander orientieren und warnen sich international mit dem Ausruf Voy! (spanisch voy [], deutsch ‚ich komme‘).
Als Pionierland gilt Brasilien. Dort und im übrigen Südamerika sowie in England und Spanien wird seit den 1960er Jahren organisiert gespielt. Die erste Weltmeisterschaft wurde 1998 durchgeführt, seit 2004 ist sie Disziplin bei den Paralympischen Spielen. Seit Sommer 2006 wird Blindenfußball in Deutschland gespielt und trainiert. In Österreich wird diese Sportart seit Oktober 2009 angeboten – bis heute existiert aber nur eine einzige österreichische Mannschaft in Wien. Die bis heute erfolgreichste Nationalmannschaft ist die brasilianische Mannschaft.