Brünieren

Brünieren (von französisch brunir ‚bräunen‘) dient der Bildung einer dünnen Schutzschicht auf eisenhaltigen Oberflächen, um Korrosion zu vermindern, Farbe und Reflexionsvermögen zu verändern oder um bei speziell dafür angepassten Prozessen tribologische Eigenschaften zu verbessern (z. B. für Wälzlager). Durch Eintauchen der Werkstücke in heiße alkalische Lösungen (Hauptbestandteile meist Natronlauge und Natriumnitrit bei bis zu 150 °C), in Sonderfällen auch mittels Salzschmelzen oder besonderen Ofenatmosphären, bilden sich schwarze Mischoxidschichten aus Eisen(II,III)-oxid. Schwarzes Magnetit Fe3O4 ist die 1:1 Mischung aus FeO und Fe2O3. Tendiert die Farbe zu braun, ist ein Überschuss von Fe2O3 enthalten.

DIN 50938
Bereich Beschichten von Bauteilen
Titel Brünieren von Bauteilen aus Eisenwerkstoffen - Anforderungen und Prüfverfahren
Letzte Ausgabe Januar 2018

Die Brünierung ist keine Beschichtung im eigentlichen Sinn, denn es wird keine zusätzliche Schicht auf das Material aufgetragen. Vielmehr wird die bereits bestehende Oberfläche umgewandelt. Dies kann bei besonderen Ansprüchen an die Maßgenauigkeit von Vorteil sein. Die typische Oxidationstiefe beträgt ein bis zwei Mikrometer. Das alkalische Verfahren schont zudem den Stahl und vermeidet Beizangriffe.

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