Breitband-Zugangsserver
Mit Broadband Remote Access Server (BRAS) oder auch Breitband-PoP (Point of Presence) werden Netzelemente von Breitband-Netzen wie DSL und UMTS bezeichnet. Sie sind Teil des Netzwerks eines Internet Service Providers (ISP) und speisen den Datenverkehr der Endbenutzer-Verbindungen in das Backbone-Netzwerk ein. BRAS werden auch als Broadband Network Gateway (BNG) bezeichnet.
Zu den Aufgaben eines BRAS gehören:
- Aggregierung des Datenverkehrs von den Zugangspunkten (meist DSLAMs)
- Terminierung von PPP-Sitzungen oder IP over ATM-Sitzungen. Ein BRAS kann ca. 50.000 gleichzeitige PPPoE-Sitzungen terminieren.
- Erzwingung von Garantien und Beschränkungen im Rahmen von Quality of Service
In DSL-Netzen sammeln DSLAMs den Datenverkehr der vor Ort angeschlossenen Teilnehmer und leiten ihn über ein ATM- oder IP-Netz (das sogenannte Konzentratornetz oder Konzentrationsnetz) an den BRAS weiter, der in diesem Fall auch als DSL Access Concentrator (DSL-AC) bezeichnet wird.
Der BRAS bildet den logischen Endpunkt von PPP-Sitzungen. Dabei kann es sich um PPP over Ethernet (PPPoE) oder PPP over ATM (PPPoA) handeln. Der BRAS ist damit verantwortlich für die Zuweisung von Sitzungsparametern wie IP-Adressen. Daher ist er rückwärtig an ein Authentifizierungs-, Autorisierungs- und Abrechnungs-System (AAA) angebunden. Da es sich um einen Router handelt, ist der BRAS der erste sichtbare Hop zwischen dem Kunden und dem Internet.
Das alte DSL-Zugangsnetz der Deutschen Telekom mit 74 Standorten wurde zunächst mit BRAS des Typs ERX-1410 von Juniper Networks und Cisco 6400 aufgebaut, die später durch ERX-1440 ersetzt wurden. Das VDSL-Netzwerk der Deutschen Telekom wird mit BRAS des Typs Cisco 10008 und Ericsson SE800 aufgebaut.