Bremer Stadtbefestigung

Im 10. Jahrhundert war nur der Dombezirk als Domburg ummauert. Ab 1229 wurde um die gesamte Altstadt eine Ringmauer gebaut, zur Landseite hin halbkreisförmig. Im 13. Jahrhundert weitete sich Bremen in Richtung Westen aus. Die neue Stephanivorstadt erhielt ab 1307 eine nur landseitige Mauer. Im 15. Jahrhundert, der ersten Backsteinphase der Bremer Baugeschichte, wurde die Stadtmauer auf der Weserseite in den Hafenbereichen von Schlachte und Tiefer sukzessive durch die Giebelseiten gemauerter Speicherhäuser ersetzt, so dass an der Schlachte von der ursprünglichen Mauer nur noch die Schlachtpforten übrig blieben. Das Stephaniviertel erhielt andererseits erst Mitte des 16. Jahrhunderts eine Mauer auf der Weserseite. Danach konnte 1551 die Mauer zwischen alten Stadtteilen und Stephaniviertel fallen.

Zusätzliche Landwehren sollten die Stadt im äußeren Vorfelde sichern. Durch die zehn Stadttore konnte kontrolliert die Stadt betreten werden. Zur Weserseite führte eine Vielzahl von Pforten durch die Befestigungsanlage. Mauer- und Pulvertürme sollten die Stadtbefestigung sichern und Vorräte aufnehmen.

Die Stadtmauer wurde landseitig um 1512 bis 1514 verstärkt. Die möglichen Belagerungskriege mit stärker werdenden Kanonen machte es ab 1602 erforderlich, das Bremer Befestigungssystem mit neuen Bollwerken vollkommen umzubauen. Die Neustadt am linken Weserufer wurde ab 1620 mit sieben, dann acht Bastionen und zwei Toren in das Festungswerk einbezogen. Erst 1664 waren alle Bollwerksanlagen ausgebaut.

Die Befestigungsanlagen wurden nach Verlust jeden militärischen Wertes ab 1803 beseitigt und die Bremer Wallanlagen entstanden bis 1811.

Reste der Stadtmauer am Altenwall 9 und Marterburg 50 stehen seit 1973 unter Bremer Denkmalschutz.

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