Bundesweite Ausdehnung der CSU
Als bundesweite Ausdehnung der CSU wurde wiederholt diskutiert, ob die Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) in ganz Deutschland politisch aktiv werden soll. Das würde sowohl die Gründung von Landes- und Ortsverbänden als auch die Teilnahme an Wahlen umfassen.
Bislang ist die CSU nur in Bayern organisiert und aktiv, während die CDU Landesverbände in den übrigen Bundesländern hat. CDU und CSU haben eine gemeinsame Fraktion im Bundestag. Diese Fraktionsgemeinschaft ist möglich, weil die beiden Parteien bei der Bundestagswahl nicht gegeneinander antreten.
Unter dem CSU-Parteivorsitzenden Franz Josef Strauß sprach man von der Ausdehnung als Vierte Partei. Freilich war die CSU bereits damals die vierte, unabhängige Partei im Bundestag (neben CDU, SPD und FDP). Plan war damals jedoch, dass die CSU auch in anderen Bundesländern organisiert und wählbar sein sollte und auch im Bundestag eine eigene Fraktion haben würde. Die CSU solle bei Wahlen eher konservative, die CDU eher liberale Wähler ansprechen.
Nach der Bundestagswahl 1976 hatte die CSU bereits eine eigene Fraktion angekündigt. Die CDU unter Helmut Kohl drohte daraufhin mit der Gründung eines CDU-Landesverbands in Bayern. Die CSU-Führung lenkte ein, daher blieb es bei einer gemeinsamen Bundestagsfraktion von CDU und CSU.
Die Frage nach einer Trennung von CDU und CSU wurde seit dem Jahr 2015 erneut aufgeworfen. Hintergrund waren die unterschiedlichen Positionen der beiden Parteien in Bezug auf die Asyl- und Flüchtlingspolitik.