Burg Wenden

Burg Wenden (lettisch Cēsu pils) ist die Ruine einer ehemaligen Deutschordensburg in der lettischen Stadt Cēsis (deutsch Wenden). Mit kurzen Unterbrechungen war sie von 1297 bis 1561 Sitz des livländischen Landmeisters und Verwaltungszentrum des gesamten Ordensbesitzes in Livland.

Von dem Schwertbrüderorden im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts errichtet, ersetzte sie eine hölzerne Vorgängeranlage und wurde nach Eingliederung des Schwertbrüderordens in den Deutschen Orden unter Hermann von Balk zum Hauptsitz des Meistertums Livland. Balks Nachfolger bauten die Burg bis etwa Anfang des 15. Jahrhunderts zu einer geschlossenen Vierflügelanlage mit drei befestigten Vorburgen aus. Während des 15. bis 17. Jahrhunderts wurde die Anlage mehrfach belagert, erobert, verwüstet sowie beschädigt und nach 1703 endgültig aufgegeben. Zu jener Zeit war sie bereits verfallen.

Im 18. Jahrhundert ließ die damalige Eigentümerin, die Familie von Wolff, im Bereich einer der Vorburgen ein Herrenhaus als neues Wohnhaus errichten, und ab 1812 erfolgte durch die Familie Sievers die Anlage eines Landschaftsgartens im romantischen Stil. Ersten Instandhaltungsmaßnahmen im Jahr 1912 folgten in regelmäßigen Abständen zwar weitere Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen, aber die Burg blieb trotz vorhandener Wiederaufbaupläne eine Ruine, die heute eine der touristischen Hauptattraktionen der Stadt Cēsis ist.

Die Anlage steht seit dem 16. Dezember 1998 als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz und zählt zu den besterhaltenen Burgruinen Lettlands. Der Nussberg genannte Burghügel, auf dem die hölzerne Vorgängeranlage stand, ist seit demselben Tag ebenfalls als Denkmal geschützt.

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