Umleitstation
Eine Umleitstation (vollständige Bezeichnung Dampfturbinen-Umleitstation, auch Bypass-Station genannt) ist eine Armaturengruppe in einem Dampfkraftwerk, die dazu dient, den Frischdampf vom Dampferzeuger (Kessel) um die Dampfturbine herum zu leiten (daher der Name). Das ist in bestimmten Betriebssituationen vorübergehend notwendig, wie zum Beispiel beim Anfahrbetrieb des Dampfkessels, wenn der erzeugte Frischdampf noch nicht die erforderte hohe Güte erreicht hat, um ihn auf die Turbine leiten zu können. Die Umleitung erfolgt entweder direkt in den Kondensator oder, wenn der Kessel über eine Zwischenüberhitzung (ZÜ) verfügt, in zwei Stufen, zunächst vom Hochdruckteil (HD) zur kalten Seite der ZÜ, auch Hochdruckumführung genannt und anschließend von der heißen ZÜ zum Kondensator, auch Niederdruckumführung genannt.
Die Umleitstation besteht normalerweise aus einem schnellwirkenden Absperrventil und einem Druckreduzierventil mit integrierter Wassereinspritzung sowie einer nachgeschalteten Strecke für die Verdampfung des Wassers und, an der Einleitung in den Kondensator, eine oder mehrere Lochblenden.