Bytownit

Bytownit gilt wie Andesin, Oligoklas und Labradorit nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern ist ein eher selten vorkommendes Zwischenglied aus der Mischreihe der Plagioklase mit den Endgliedern Albit und Anorthit aus der Gruppe der Feldspate innerhalb der Mineralklasse der Silikate. Sein Anorthitgehalt beträgt definitionsgemäß 70 bis 90 % (An70-90).

Bytownit
Bytownit aus der Dorado Mine, Casas Grandes, Mexiko (Größe: 3,7 cm × 2 cm × 1,3 cm)
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel (Ca,Na)[(Si,Al)4O8]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate und Germanate – Gerüstsilikate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/J.07
VIII/J.07-060

9.FA.35
76.01.03.05
Kristallographische Daten
Kristallsystem triklin
Kristallklasse; Symbol triklin-pinakoidal; 1
Raumgruppe (Nr.) I1Vorlage:Raumgruppe/2.4 (Nr. 2)
Gitterparameter a = 8,19 Å; b = 12,88 Å; c = 14,20 Å
α = 93,4°; β = 116,0°; γ = 90,9°
Formeleinheiten Z = 8
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 6 bis 6,5
Dichte (g/cm3) gemessen: 2,72 bis 2,74; berechnet: 2,713 bis 2,726
Spaltbarkeit vollkommen nach {001}, gut nach {010}, undeutlich nach {110}
Bruch; Tenazität uneben bis muschelig; spröde
Farbe farblos, grau, weiß, gelb bis goldgelb
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,563 bis 1,572
nβ = 1,568 bis 1,578
nγ = 1,573 bis 1,583
Doppelbrechung δ = 0,010 bis 0,011
Optischer Charakter zweiachsig wechselnd
Achsenwinkel 2V = gemessen: 86°, berechnet: 80° bis 88°
Pleochroismus farblos

Bytownit kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung (Ca,Na)[(Si,Al)4O8]. Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Calcium und Natrium bzw. Silicium und Aluminium können sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals. Strukturell gehört Bytownit zu den Gerüstsilikaten.

In der Natur findet sich Bytownit meist in Form spaltbarer Massen oder unregelmäßiger Körner, entwickelt aber auch tafelige bis kurzprismatische Kristalle und Zwillinge nach dem Albit-, Karlsbader und Periklin-Gesetz. Unverletzte Kristallflächen weisen einen glasähnlichen Glanz auf, Spaltflächen schimmern dagegen eher perlmuttartig. In reiner Form ist Bytownit farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiß erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine graue oder hellgelbe bis goldgelbe Farbe annehmen, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt.

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