César 2002
Die 27. Verleihung der Césars fand am 2. März 2002 im Théâtre du Châtelet in Paris statt. Präsidentin der Verleihung war die Schauspielerin Nathalie Baye. Ausgestrahlt wurde die Verleihung, die wie im Jahr zuvor von Édouard Baer moderiert wurde, vom französischen Fernsehsender Canal+.
Jean-Pierre Jeunets Die fabelhafte Welt der Amélie war mit insgesamt 13 Nominierungen der große Favorit des Abends. Mit vier Auszeichnungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Beste Filmmusik und Bestes Szenenbild konnte der Film über eine schüchterne Kellnerin, die abseits ihrer Fantasiewelt dem Glück ihrer Mitmenschen heimlich nachhelfen möchte, auch die meisten Preise in diesem Jahr gewinnen. Audrey Tautou, die mit der Titelrolle ihren internationalen Durchbruch feierte, unterlag jedoch wie auch Catherine Frot, Isabelle Huppert und Charlotte Rampling in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin der Darbietung von Emmanuelle Devos in Jacques Audiards neunfach nominiertem Film Lippenbekenntnisse. Der Thriller über eine schwerhörige Büroangestellte, die einem Ex-Sträfling dabei hilft, einen Coup zu landen, erhielt für Drehbuch und Ton zwei weitere Auszeichnungen. Als beste Nebendarsteller erhielten André Dussollier (für François Dupeyrons ebenfalls neunfach nominierten Film Die Offizierskammer) und Annie Girardot (für Michael Hanekes Die Klavierspielerin) ihren jeweils dritten César. In der Kategorie Bester Hauptdarsteller, in der Dussollier für die Filmkomödie Tanguy – Der Nesthocker neben Michel Bouquet, Éric Caravaca, Vincent Cassel und Jacques Dutronc ebenfalls nominiert war, gewann am Ende Michel Bouquet für seine Leistung in dem Psychodrama Vater töten! von Anne Fontaine. Bester ausländischer Film wurde der verschachtelt erzählte Thriller Mulholland Drive – Straße der Finsternis von David Lynch, der damit unter anderem Joel Coens The Man Who Wasn’t There, Baz Luhrmanns Moulin Rouge und Steven Soderberghs Traffic – Macht des Kartells übertrumpfte. Ehrenpreisträger waren in diesem Jahr die Schauspieler Anouk Aimée, Claude Rich und Jeremy Irons.