Cenosphäre
Eine Cenosphäre oder Kenosphäre (engl. cenosphere, kenosphere, microsphere) ist eine leichtgewichtige, inerte, Hohlkugel mikroskopischer Dimension, die vorwiegend aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid besteht. Diese ist mit Luft oder inertem Gas gefüllt. Kugeln aus Silikatglas werden auch als Glashohlkugeln (Markenbezeichnung u. a. Glass Bubbles) bezeichnet. Allgemeinere Bezeichnungen sind Mikrohohlkörper, Mikrohohlkugel, Mikrokugel sowie Mikroballon bzw. engl. Microballon.
Typischerweise entstehen Cenosphären als Nebenprodukt bei der Verbrennung von Kohle in Wärmekraftwerken. Die Farbe von Cenosphären variiert von grau bis weitgehend weiß. Ihre Dichten liegen grob im Bereich 0,4–0,8 g/cm³ so dass sie im Wasser einen deutlichen Auftrieb haben.
Cenosphären sind hart und steif, leicht, wasserbeständig, ungiftig, und isolierend. Dies macht sie höchst nützlich für eine Vielzahl von Produktionen, insbesondere als Füllstoff. So wird Zement durch Beimengung von Cenosphären zu Leichtbeton. In jüngerer Zeit werden sie auch als Füllstoff für Metalle und Polymere verwendet, um daraus leichtgewichtige Mischungen zu erhalten, die aber eine deutlich höhere Festigkeit als z. B. Schaumstoffe haben. Als Bezeichnung wurde der englische Begriff syntactic foam geprägt. Als Syntaktischer Metallschaum mit Matrix aus Aluminium hat etwa der Bereich Fahrzeugbau bereits Anwendungsgebiete etabliert.
Silberummantelte Cenosphären werden für elektrisch leitfähige Beschichtungen, Fliesen und Fasern benutzt. Ein weiterer Einsatzbereich ist leitfähige Farbe für antistatische Beschichtungen und für elektromagnetische Abschirmungen.