Chronische Schleimhauteiterung
Die chronische Schleimhauteiterung des Mittelohres (Otitis media chronica mesotympanalis, chronisch suppurative Otitis media) ist eine chronische Erkrankung der Mittelohrschleimhaut, die mit lang andauernden (chronischen) und/oder wiederkehrenden Entzündungen des Mittelohres mit
- bleibender Trommelfellperforation und
- eitrig-schleimigem Ausfluss
Klassifikation nach ICD-10 | |
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H66.1 | Chronische mesotympanale eitrige Otitis media |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
einhergeht.
Die chronische Schleimhauteiterung ist von der durch ein Cholesteatom verursachten Entzündung (chronische Knocheneiterung) zu unterscheiden.
Bei der chronischen Schleimhauteiterung betrifft die Entzündung nur die Schleimhaut des Mittelohres, Knochen wird dabei mit Ausnahme des langen Ambossschenkels nicht angegriffen. Komplikationen sind daher sehr selten, die chronische Schleimhauteiterung ist als eher gutartige Erkrankung zu bezeichnen.
Die chronische Schleimhauteiterung kann eine jahrelange Sekretion des Ohres zur Folge haben. Sie kann aber auch jahrelang inaktiv sein, es besteht dann keine Sekretion, die Trommelfellperforation besteht jedoch weiter. Äußere Einflüsse wie eine Infektion der oberen Atemwege oder Eindringen von Wasser ins Ohr können dann wieder ein Aufflackern der Entzündung (Exacerbation) zur Folge haben. Die chronische Schleimhauteiterung ist in der Regel schmerzlos.
Die Ursache der Erkrankung ist unklar, häufige akute Mittelohrentzündungen in der Kindheit, chronische Funktionsstörung der Eustachischen Röhre, genetische Faktoren sowie die Art der bakteriellen Besiedlung werden als Ursache angenommen. Häufig finden sich gramnegative Bakterien im Mittelohrsekret, allerdings ist nicht klar, ob diese Keime Ursache der Erkrankung sind oder nur aufgrund der geänderten Bedingungen im Mittelohr sich dort ansiedeln.