Computerbraille
Computerbraille ist eine Abwandlung der Brailleschrift für die Nutzung am Computer. Sie hat statt der üblichen sechs Punkte noch zwei weitere, um Sonderzeichen darstellen zu können.
Bei der Einführung der Computer wurde es notwendig, die Anzahl der Zeichen der Brailleschrift so zu verändern, dass jedes Zeichen des Computers genau einem einzigen Braillezeichen entspricht. Mit der Erhöhung auf acht Braille-Punkte waren wie beim 8-bit-Code eines Computers insgesamt 28 = 256 verschiedene Zeichen möglich. Diesem als Computerbraille bezeichneten 8-Punkt-Braille wurden unterhalb der sechs üblichen Punkte noch zwei weitere Punkte hinzugefügt. Diese acht Punkte werden nach folgendem Schema nummeriert:
Die Eingabe der Braillezeichen erfolgt über eine Braille-Tastatur oder über eine normale Computertastatur. Gelesen wird die Brailleschrift nicht auf einem Monitor, sondern mit einem Brailledisplay, auch Braillezeile genannt, mit dem die Zeichen dynamisch durch kleine Stifte angezeigt werden. Braillezeilen gibt es in sehr vielen unterschiedlichen Größen und Varianten.
Mit einem speziellen Programm (Screenreader) wird der Bildschirm ausgelesen und zeilenweise dargestellt. Der blinde Computer-Nutzer 'sieht' also nicht den ganzen Bildschirm, sondern muss sich den Bildschirm-Inhalt zeilenweise mit den Fingern erlesen. Ein sehr effektives Arbeiten ist in Kombination mit einer Normaltastatur möglich. Eine Maus wird nicht benötigt, dafür muss der Blinde eine ganze Reihe von Tastaturkombinationen (shortcuts) beherrschen.