Contrada (Venedig)

Die venezianischen Contrade entsprechen etwa den Kirchengemeinden oder Pfarrsprengeln, von denen Venedig rund 70 aufwies. Vielfach repräsentierten sie eine der über 100 Inselchen, aus denen sich die Kernstadt Venedigs zusammensetzte. In den mittelalterlichen Quellen erscheinen sie meist als confinia, später, als sich das Venezianische auch im Schriftgebrauch gegenüber dem Lateinischen durchgesetzt hatte, als contrade. Zu einer venezianischen Contrada gehören üblicherweise die meist namengebende Kirche, ein Platz (campo), ein Brunnen (pozzo) sowie eine Infrastruktur für die Warenverteilung, wie Bäckereien oder Gastwirtschaften, Lebensmittel- oder Buchläden. Mit der Reduzierung der Pfarrstellen wurden nach dem Ende der Republik Venedig im Jahr 1797 vielfach mehrere Contrade zu einem Sprengel zusammengefasst und darüber hinaus viele der Kanäle, die die Inselchen getrennt hatten, zugeschüttet.

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