Radikalische Polymerisation mit reversibler Deaktivierung

Radikalische Polymerisation mit reversibler Deaktivierung (aus dem Engl.: Reversible-deactivation radical polymerization, kurz RDRP, oder auch Controlled reversible-deactivation radical polymerization) ist nach IUPAC eine Sammelbezeichnung für Kettenpolymerisationen die durch Radikale propagieren, wobei die Radikale reversibel deaktiviert werden und sich aktiv-ruhende Gleichgewichte einstellen. Von den aktiv-ruhenden Gleichgewichten kann es bei einer Polymerisation mehrere geben. RDRP zählen nach IUPAC zu der Klasse der Polymerisationen mit reversibler Deaktivierung (aus dem Engl.: reversible-deactivation polymerization (RDP)).

Die IUPAC wertet den verkürzten Namen Kontrollierte radikalische Polymerisation als akzeptabel, wenn die besonderen kontrollierten kinetischen Merkmale der Reaktion oder die strukturellen Merkmale des Polymers unmittelbar beschrieben werden. Die Bezeichnung wurde von der IUPAC noch 2009 als Sammelbezeichnung empfohlen und wird in deutschsprachigen Lehrbüchern bevorzugt verwendet.

RDRP hat Ähnlichkeiten mit lebenden Polymerisationen. Für lebende Polymerisationen wird jedoch die Abwesenheit von Abbruch- und Kettenübertragungsreaktion verlangt. RDRP soll daher nicht als „lebend“ bezeichnet werden, da sie nicht frei von ihnen verlaufen. Damit wird von Formulierungen wie lebende radikalische Polymerisation, quasi-lebende Polymerisation oder kontrollierte/lebende Polymerisation abgeraten.

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