Hüftgelenksarthrose
Die Hüftgelenksarthrose (lateinisch Arthrosis deformans coxae; von altgriechisch ἄρθρον arthron, deutsch ‚Gelenk‘, lateinisch deformare ‚verstümmeln‘ und lateinisch coxa ‚Hüfte‘), auch Coxarthrose (deutsch Koxarthrose), ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, insbesondere im höheren Alter, der ein Verschleiß der Knorpeloberfläche von Hüftpfanne (Acetabulum) und Hüftkopf (Caput femoris) zu Grunde liegt. Sie ist die häufigste Form der Arthrose beim Menschen.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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M16 | Koxarthrose (Arthrose des Hüftgelenkes) |
M16.0 | primäre Koxarthrose, beidseitig |
M16.1 | primäre Koxarthrose, sonstige (einseitig, o.n.A.) |
M16.2 | Koxarthrose als Folge einer Dysplasie, beidseitig |
M16.3 | Sonstige dysplastische Koxarthrose (einseitig, o.n.A.) |
M16.4 | Posttraumatische Koxarthrose beidseitig |
M16.5 | Sonstige posttraumatische Koxarthrose (einseitig, o.n.A.) |
M16.6 | Sonstige sekundäre Koxarthrose beidseitig |
M16.7 | Sonstige sekundäre Koxarthrose (einseitig, o.n.A.) |
M16.9 | Koxarthrose, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Ursachen für die Hüftgelenksarthrose können verschiedene (Vor-)Erkrankungen oder (Vor-)Verletzungen im Hüftgelenksbereich sein. Charakterisierend für die Krankheit ist ein belastungsabhängiger Schmerz direkt im Hüftgelenk. Dieser projiziert sich auf die Leiste, bei schmerzhafter Mitbeteiligung von Strukturen am großen Rollhügel auch auf die Oberschenkelaußenseite. Oftmals bestehen jedoch auch Schmerzquellen im Bereich der Lendenwirbelsäule und am Kreuzdarmbeingelenk.
Die Diagnose der Hüftgelenksarthrose erfolgt anhand von Röntgenbildern, die in der Regel sehr aussagekräftig sind und eine genaue Stadieneinteilung der Krankheit erlauben.
In der operativen Therapie dominiert der endoprothetische Hüftgelenksersatz, jährlich werden in Deutschland über 200.000 Erstimplantationen eines künstlichen Hüftgelenks vorgenommen. Eine begleitende konservative Schmerzbehandlung kann sowohl vor als auch nach der Operation hilfreich sein. Die Prognose nach erfolgtem operativen Eingriff (Hüft-TEP) ist meist günstig.
Für das Gesundheitssystem entstehen durch die Hüftgelenksarthrose erhebliche Kosten. Die Vergütung der Therapie erfolgt gemäß der geltenden Fallpauschalen und Sonderentgelte, welche die Gesamtkosten aber nicht gänzlich decken. International ist ein deutlicher Kostenunterschied zu beobachten, insbesondere der Implantate.