Curie-Prinzip

Das Curie-Prinzip ist ein von Pierre Curie 1894 formuliertes Symmetrieprinzip der Festkörperphysik. Er entwickelte es bei der Beschreibung von Kristallen, die sich in einem elektrischen Feld befinden. Es besagt:

  • Die Symmetrie, die für eine physikalische Erscheinung charakteristisch ist, ist die größtmögliche mit dem Phänomen verträgliche Symmetrie.
  • Eine physikalische Erscheinung kann nur in einer Umgebung existieren, das seine charakteristische Symmetrie oder eine Untergruppe davon besitzt.

Daraus zog er zwei Schlussfolgerungen:

  • Da Ursachen bestimmte Wirkungen erzeugen, müssen die Symmetrieelemente der Ursachen sich in den Wirkungen wiederfinden.
  • Wenn Wirkungen eine Symmetrieerniedrigung enthüllen, dann muss sich dies in der Symmetrie der Ursache widerspiegeln.

Somit erweitert Pierre Curie die Symmetrieüberlegungen von Franz Ernst Neumann auf Fälle, bei denen auf den Kristall eine äußere Kraft wirkt – diese bezeichnet er allgemein als Ursache bzw. physikalische Erscheinung. Bei dieser Kraft kann es sich um ein elektrisches oder magnetisches Feld handeln, aber auch um eine mechanische Spannung. Durch die Wirkung dieser Kraft kann sich die Symmetrie des Kristalls erniedrigen. Dies kann nach dem Neumannschen Prinzip auch Veränderungen in den physikalischen Eigenschaften des Kristalls zur Folge haben.

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