Décret Crémieux
Das Décret Crémieux war ein Gesetz von 1870–1871, das Juden in der französischen Kolonie Algerien die französische Staatsbürgerschaft verlieh. Bis in die 1900er Jahre wurden sie amtlich als „Français juifs naturalisés par le décret Crémieux“ bezeichnet. 1889 haben die französischen Behörden mit den „Gesetzen für automatische Einbürgerung“ in großem Umfang auch die in Algerien lebenden Spanier (144.530 im Jahr 1886) und die weniger zahlreichen Italiener eingebürgert.
Über die Zahl der eingebürgerten Juden machen Historiker unterschiedliche Angaben (25.000/34.000/40.000). Allerdings wurden 1870–1871 nicht sämtliche Juden im Gebiet des heutigen Staats Algerien Franzosen. Kabylische Juden im Gebirge, sowie Juden, die in kleinen Gemeinschaften in den ab den Jahren 1901 bis 1903 von Frankreich militärisch eroberten Gebieten in der Sahara und der Sahelzone lebten, blieben von der Entscheidung unberührt.