Déjà-vu
Als Déjà-vu [französisch déjà vu ‚schon gesehen‘) wird eine Erinnerungstäuschung bezeichnet, bei der eine Person glaubt, ein gegenwärtiges Ereignis früher schon einmal erlebt zu haben. Dabei scheint – trotz eines starken Erinnerungsgefühls – Zeit, Ort und Kontext der „früheren“ Erfahrung ungewiss oder unmöglich.
] (Weitere Bezeichnungen für diese qualitative Gedächtnisstörung (psychopathologische Bezeichnung) sind Erinnerungstäuschung (Sander), identifizierende Erinnerungsfälschung (Kraeppelin), Bekanntheitstäuschung, (gnostische) Erinnerungsillusion und Fausse reconnaissance [
] (französisch für ‚falsches Wiedererkennen‘).Ein Déjà-vu tritt beim gesunden Menschen vereinzelt spontan, im Zustand der Erschöpfung oder bei Vergiftungen, aber auch in Träumen gehäuft auf. Als Begleiterscheinung von Neurosen, Psychosen oder organischen Hirnerkrankungen, vor allem des Temporallappens, können Déjà-vus ebenfalls gehäuft auftreten. Nach Umfragen hatten 50 bis 90 Prozent aller Menschen mindestens einmal ein Déjà-vu, vergessen aber meist nach einer gewissen Zeit, wo und wann es zuletzt auftrat.
Das Gegenteil des Déjà-vus, das Gefühl von Fremdheit in einer vertrauten Umgebung, heißt Jamais-vu-Erlebnis [ ] (französisch für ‚nie gesehen‘) und kann unter ähnlichen Umständen auftreten.