DEFA-Studio für Trickfilme

Das DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden war seinerzeit das größte deutsche Animationsfilmstudio. Es entstand aus der Dresdner Außenstelle der DEFA und existierte von 1955 bis 1990 als selbständiger Volkseigener Betrieb (vollständiger Name: VEB DEFA-Studio für Trickfilme Dresden) mit bis zu 250 Mitarbeitern, nach der Wende dann in Form einer Kapitalgesellschaft noch bis zur Abwicklung 1992.

DEFA-Studio für Trickfilme
Rechtsform Volkseigener Betrieb, später GmbH
Gründung 1. April 1955
Auflösung 30. Juni 1992
Sitz Dresden, Deutschland
Mitarbeiterzahl 250
Branche Filmproduktion

Das Studio war das künstlerische, technische und organisatorische Zentrum für die Entwicklung und Produktion von DEFA-Animationsfilmen in der DDR. Trickfilme entstanden in der DDR ferner beim Fernsehen der DDR, im DEWAG-Studio für Werbefilme und im DEFA-Studio für Dokumentarfilme (betrifft Puppenfilme), jeweils in Ost-Berlin. Neben Letzterem sowie den Studios für populärwissenschaftliche Filme und für Spielfilme, die ebenfalls in Berlin bzw. Potsdam angesiedelt waren, war das Dresdner eines der vier großen DEFA-Studios.

Im Laufe von mehr als drei Jahrzehnten produzierte das Dresdner Studio insgesamt rund 2000 Filme, davon allein 950 Eigenproduktionen für das Kino, vorwiegend animiert unter Anwendung aller damals gängigen Tricktechniken. Darunter befinden sich sowohl Märchen- und Kinderbuchverfilmungen als auch Filme mit politisch-ideologischen sowie sozialkritischen Inhalten. Mit seiner Silhouetten-Animation setzte das Studio internationale Maßstäbe. Den umfangreichen Nachlass verwalten das 1993 gegründete Deutsche Institut für Animationsfilm (DIAF) mit Sitz in Dresden und die DEFA-Stiftung.

Die 950 Eigenproduktionen sind über die Archivplattform Progress Film digital zugänglich und lizenzierbar.

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