Deutsches Hauptdreiecksnetz
Das Deutsche Hauptdreiecksnetz (DHDN) war das übergeordnete Triangulationsnetz der Bundesrepublik Deutschland. Es basiert auf dem Bessel-Ellipsoid, das im ehemaligen Fundamentalpunkt TP-Rauenberg lagerte (Rauenberg-Datum). Das DHDN ist die Realisierung des Rauenberg-Datum. Nach Zerstörung des TP-Rauenberg durch Kiesabbau wurde der Helmertturm bei Potsdam zum neuen Zentralpunkt erklärt. Aus diesem Grund wird oft synonym zum Rauenberg-Datum vom Potsdam-Datum oder Potsdamer Datum gesprochen.
Mit der Verbreitung der Satellitengeodäsie verlor das hierarchische Triangulationspunkte-Netz an Bedeutung und als Raumbezug der deutschen Landesvermessung wurde das ETRS89 eingeführt, das u. a. durch den Satellitenpositionierungsdienst SAPOS und durch Geodätische Grundnetzpunkte realisiert wird, die seit den 2010er Jahren das DHDN ersetzen.
Auf dem DHDN beruhten die Gebrauchskoordinaten der Landesvermessung in den alten Bundesländern. Daher lagen die meisten raumbezogenen Informationen in diesem Datum vor, hierzu zählten insbesondere amtliche Vermessungspunkte, topografische Karten und Katasterrahmenkarten, automatisierte Liegenschaftskarte, Bestandspläne von Leitungsbetreibern usw.
In der DDR wurde für zivile Zwecke ein weitgehend identisches System mit bewusst begrenzter Genauigkeit verwendet (Ausgabe für die Volkswirtschaft, S40); für militärische Zwecke wurde in der DDR wie in den osteuropäischen Ländern das Koordinatensystem 1942 (S42) eingeführt (Krassowski-Ellipsoid mit dem Zentralpunkt Pulkowo).