DR-Baureihe 130

Die Diesellokomotiven der Baureihe 130 (ab 1992: 230), 131 (231), 132 (232, 233, 234, 241 und 754) und 142 (242) wurden ab 1970 aus der damaligen Sowjetunion in die DDR importiert und bei der Deutschen Reichsbahn für den Personen- und Güterverkehr in Dienst gestellt. Die Lokomotiven sind mit einer bis dahin bei den deutschen Bahnen weniger üblichen dieselelektrischen Kraftübertragung ausgerüstet. Das Baumuster wurde noch als V300001 auf der Leipziger Messe vorgestellt, es gelangte mit dieser Nummer jedoch nicht in den Betriebseinsatz.

Baureihen 130, 131, 132, 142 (bis 1992)
Baureihen 230, 231, 232, 233, 234, 241, 242 (ab 1992)
130 101 bei einer Fahrzeugparade des DB-Museums in Koblenz-Lützel
Nummerierung: 130001–080, 101, 102
131001–076
132001–709
142001–006
Hersteller: Lokomotivfabrik Woroschilowgrad (heute Luhansk, Ukraine)
Baujahr(e): 1970–1982
Ausmusterung: bis 1994 (230)
bis 1995 (231)
bis 2030 (232/233)
bis 2015 (234)
bis 2014 (241)
bis 1995 (242)
Achsformel: Co’Co’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 20620mm (130.0/131)
20820mm (130.1/132/142)
Höhe: 4590mm
Breite: 2950mm
Drehzapfenabstand: 11780mm (130.0/131)
11980mm (130.1/132/142)
Drehgestellachsstand: 1850mm
Gesamtradstand: 15480mm (130.0/131) 15680mm (130.1/132/142)
Dienstmasse: 116,2t (130.0/131) bis 127,0t (241)
Radsatzfahrmasse: 19,4t (130.0/131)
20,4t (130.1/132/241)
20,3t (233)
20,5t (234)
21t (142)
Höchstgeschwindigkeit: 100km/h (131/241)
120km/h (132/233/142)
140km/h (130/234)
Traktionsleistung: 1830kW (132/234)
1900kW (233)
2600kW (241/142)
Stundenleistung: 2206kW (130/131/233)
2230kW (132/234)
2940kW (241/142)
Anfahrzugkraft: 265kN (130/234)
295kN (132/233)
336kN (131)
363kN (142)
450kN (241)
Treibraddurchmesser: 1050 mm
Motorentyp: Kolomna 5D49 (16ЧН26/26)
Leistungsübertragung: elektrisch
Tankinhalt: max. 6000l
Anzahl der Fahrmotoren: 6
Bremse: Druckluft­klotzbremse KE-GPR-E m. Z., Führer­brems­ventil D5 bzw. D2
Zugbeeinflussung: PZB
Zugheizung: elektrisch; 1 kV, 22 Hz (130.1/132/233/234/142)

Zwischen 1970 und 1982 wurden insgesamt 873 Lokomotiven in Dienst gestellt, wobei Maschinen der Reihe 132 mit Versorgungsmöglichkeit für die Zugsammelschiene und einer zulässigen Geschwindigkeit von 120km/h den weitaus größten Anteil bilden. Die Deutsche Reichsbahn setzte für die Lokomotiven eine „normative Nutzungsdauer“ von 20 Jahren an. Nach 1990 kam die Bezeichnung „Ludmilla“ auf. Fälschlicherweise wird die Baureihe 130 auch „Taigatrommel“ genannt; diese Bezeichnung galt ursprünglich allerdings der älteren DR-Baureihe V 200 (Baureihe 120). Heute sind bei der Deutschen Bahn nur noch aus der Baureihe 132 hervorgegangene Fahrzeuge im Einsatz.

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