Damara-Gürtel
Der Damara-Gürtel (englisch Damara Belt) ist in der regionalen Geologie Südwestafrikas ein Falten- und Überschiebungskomplex, der infolge der Kollision zwischen dem damals noch intakten Kraton Kongo-São Francisco (abgekürzt Kongo-SF) und dem Kalahari-Kraton entstand.
Der Name dieses Gürtels lehnt sich an die Bezeichnung für die afrikanische Volksgruppe Damara ab, die ursprünglich ihr Siedlungsgebiet im zentralen Westen Namibias hatte.
Der Damara-Gürtel ist der intra-kontinentale Zweig des Damara-Orogens. Beide gehören dem neoproterozoischen (vor 1.000 bis 541 Millionen Jahren, abgekürzt mya) Pan-Afrikanischen Orogensystem an, das wesentlicher Bestandteil der Formierung des Superkontinents Pannotia war.
Der Orogenese des Damara-Gürtels ging ab 780 mya die Trennung des Kratons Kongo-SF von den Kalahari- und Río de la Plata-Kratonen voraus. Ursächlich waren Superplume-Ereignisse, die zum Zerfall des Superkontinent Rodinias führten.
Die Hauptphase der orogenen Entwicklung des Damara-Gürtels erfolgte von 560 bis 510 mya mit der Kollision der Kratone Kongo-SF und Kalahari. Spätorogene Intrusionen ereigneten sich um 480 mya. Starke Hebungsvorgänge fanden bis zur Trias/Jura-Grenze statt.
Die Evolution des Damara-Gürtels vom Auseinanderbrechen des Superkontinents Rodinia über die Bildung von Grabenbrüchen mit Ozeanen bzw. Meeren und deren anschließender Schließung infolge Subduktion entspricht dem Wilson-Zyklus.