Das Spiel des Biestes
Das Spiel des Biestes (japanisch 獣の戯れ, Kemono no Tawamure) ist der neunte Roman des japanischen Schriftstellers Yukio Mishima. Er wurde zwischen dem 12. Juni und 4. September 1961 im Shukan Shincho-Magazin publiziert. Am 30. September desselben Jahres erschien er im Shinchosha-Verlag als Hardcover, am 10. Juli 1966 als Taschenbuch.
Als Parodie des klassischen Nō-Schauspiels Motomezuka behandelt der Roman eine tragische Dreiecksbeziehung, die durch Ehebruch und Gewalt geprägt ist. Die mit 207 Seiten recht kurze Geschichte folgt einer non-linearen Struktur.
Inhaltlich folgt die Erzählung dem jungen Kōji, der eine Liebesbeziehung mit der älteren Yūko anfängt, für deren Ehemann Ippei er in einem Tonwarengeschäft arbeitete. Als er Ippei in flagranti bei einem Seitensprung erwischt, schlägt er diesem mit einem Schraubenschlüssel stark gegen den Kopf und muss daraufhin ins Gefängnis. Trotz allem fängt er nach seiner Freilassung als Gärtner bei einem von Ippei und Yūko geführten Unternehmen an und auch Kōjis Liebesbeziehung mit Yūko lebt wieder auf. Er erfährt davon, wie Ippei seine Ehefrau mental durch seine Untreue misshandelt und stellt ihn eines Tages zur Rede, was er denn wolle. Nachdem dieser ihm seinen Wunsch zu sterben mitteilt, reisen die drei Protagonisten an einen Hafen, schießen dort „Beweisfotos“ und Ippei wird auf seinen Wunsch hin getötet. In einer Nebengeschichte buhlen zwei junge Männer um die Gunst ihrer Kindheitsfreundin Kimi, die als junges Mädchen durch ihren Vater vergewaltigt wurde.
Wie die meisten Werke des Autors behandelt auch Das Spiel des Biestes düstere, tabuisierte Themen wie Ehebruch, Gewalt, Todestriebe, Pädophilie, Inzest, Vergewaltigung und das Fegefeuer, ist aber zugleich eine tiefgründige psychologische Auseinandersetzung mit dem Sinn und den Tücken von Liebe und Beziehungsdynamiken. Zu seinem Erscheinen wurde der Roman positiv rezensiert und konnte auch kommerziell Erfolge verbuchen.