Datolith
Datolith ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ mit der chemischen Zusammensetzung CaB[OH|SiO4] und damit chemisch gesehen ein Calcium-Bor-Silikat, genauer ein Calciumboratosilikat mit Hydroxidionen als zusätzlichen Anionen.
Datolith | |
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Farbloser bis weißer Datolith aus der Grube Kuhlenberg, Silbach, Winterberg, Sauerland | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Dat |
Andere Namen |
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Chemische Formel | CaB[OH|SiO4] (oder auch CaB[4][OH|SiO4]) |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silikate und Germanate – Inselsilikate (Nesosilikate) |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/A'.12 VIII/B.29-010 9.AJ.20 54.02.01a.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol | monoklin-prismatisch; 2/m |
Raumgruppe | P21/c (Nr. 14) |
Gitterparameter | a = 4,836 Å; b = 7,61 Å; c = 9,64 Å β = 90,4° |
Formeleinheiten | Z = 4 |
Häufige Kristallflächen | {100}, {001}, {110}, {111}, {011}, {012} und andere |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5 bis 5,5 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 2,96 bis 3,00; berechnet: [3,00] |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | muschelig bis uneben |
Farbe | farblos, weiß, grau, gelb, grün, rosa bis rot |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Glanz | Glasglanz, schwacher Harzglanz auf Bruchflächen |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,626 nβ = 1,653 bis 1,654 nγ = 1,670 |
Doppelbrechung | δ = 0,044 |
Optischer Charakter | zweiachsig negativ |
Achsenwinkel | 2V = 74° |
Weitere Eigenschaften | |
Besondere Merkmale | blaue Fluoreszenz unter kurzwelligem UV-Licht |
Datolith kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt kurzsäulige oder dicktafelige Kristalle von bis zu 12 Zentimetern Länge, findet sich aber oft auch in Form traubiger bis kugeliger, körniger oder massiger Mineral-Aggregate. Unverletzte bzw. unverwitterte Kristallflächen weisen einen glasähnlichen Glanz auf, Bruchflächen schimmern dagegen eher schwach harzähnlich. In reiner Form ist Datolith farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch durchscheinend weiß sein und durch Fremdbeimengungen eine graue, gelbe, grüne oder rosa bis rote Farbe annehmen.