Dekohärenz
Dekohärenz (von lateinisch cohaerentia = Zusammenhang, das Zusammenhängen) ist ein Phänomen der Quantenphysik, das teilweise oder vollständig zur Unterdrückung der Kohärenzeigenschaften quantenmechanischer Zustände führt. Dekohärenzeffekte ergeben sich, wenn ein bislang abgeschlossenes System mit seiner Umgebung in Wechselwirkung tritt. Dadurch werden sowohl der Zustand der Umgebung als auch der Zustand des Systems irreversibel verändert. Das Dekohärenzkonzept wurde ca. 1970 vom deutschen Physiker Dieter Zeh eingeführt.
Die Konzepte der Dekohärenz sind heute bei vielen gängigen Interpretationen der Quantenmechanik ein wichtiges Hilfsmittel zur Klärung der Frage, wie die klassischen Phänomene makroskopischer Quantensysteme gedeutet werden können.
Weiterhin ist die Dekohärenz ein Hauptproblem bei der Konstruktion von Quantencomputern, bei denen eine quantenmechanische Überlagerung möglichst vieler Zustände über einen hinreichend langen Zeitraum ungestört aufrechterhalten werden soll.