Deliqueszenz

Deliqueszenz (lateinisch deliquescere, zerfließen) ist der Vorgang, bei dem eine wasserlösliche feste Substanz, die feuchter Luft ausgesetzt ist, Feuchte aus der Luft aufnimmt und eine Lösung bildet, sobald die Luftfeuchte über einem für die Substanz charakteristischen Grenzwert liegt. Wenn aus der Umgebungsluft genügend Feuchtigkeit aufgenommen werden kann, zerfließt die Substanz dabei vollständig zur Lösung. Insbesondere unterliegen alle wasserlöslichen Salze der Deliqueszenz. Der Phasenübergang (Gas-Flüssigkeit) auf einem hygroskopischen festen Stoff oder auf eine hygroskopischen Lösung ist streng genommen keine Kondensation, sondern eine „Absorption“.

Die relative Feuchte, oberhalb derer Deliqueszenz auftritt, ist die für den Stoff charakteristische Deliqueszenzfeuchte. Sie ist identisch mit der relativen Gleichgewichtsfeuchte über einer gesättigten Lösung des betreffenden Stoffes in Wasser. Liegt die aktuelle relative Luftfeuchte darüber, so ist auch der Wasserdampfpartialdruck der Luft größer als der Gleichgewichtsdampfdruck der gebildeten Lösung. Es liegt eine Übersättigung vor und Luftfeuchte kondensiert auf der vorhandenen Lösung. Sinkt umgekehrt die aktuelle relative Luftfeuchte unter die Deliqueszenzfeuchte, so verdunstet Wasser aus der Lösung und die relative Sättigung der Lösung steigt an. Hierbei kann der gelöste Stoff auskristallisieren (Effloreszenz oder Fällung), sobald der maximale Salzgehalt bzw. die Löslichkeit überschritten wurde.

Die Deliqueszenzfeuchte kann je nach Art der Substanz zwischen 0 % und 100 % liegen, wobei die Grenzwerte nicht erreicht werden.

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