Der Drache (Drama)
Der Drache ist ein dreiaktiges Märchenstück in Parabelform, 1943 verfasst von dem russischen Autor Jewgeni Lwowitsch Schwarz unter dem Eindruck der Leningrader Blockade.
Es behandelt gleichnishaft das Zusammenspiel von Tyrannei und knechtseligem Untertanengeist. Damit war es ein zeitkritischer Text, der den deutschen Nationalsozialismus Hitlers satirisch angriff. Das Leningrader Komödientheater, für das Jewgeni Schwarz das Stück entworfen und während seiner Evakuierung nach Tadschikistan in Duschanbe vollendet hatte, brachte 1944 in Moskau eine Uraufführung des Dramas auf die Bühne, worauf durch den Vorsitzenden der Glawrepertkom, der staatlichen Zulassungsstelle für Bühnenstücke in der UdSSR, umgehend alle Folgevorstellungen untersagt wurden, da man das Werk als Kritik am politischen System der Sowjetunion verstand.
Seine erste offizielle Uraufführung erfuhr das Stück erst 1961 in Nowa Huta in der Volksrepublik Polen. Im Jahr 1962 – vier Jahre nach Schwarz' Tod – konnte der Regisseur der verbotenen Moskauer Inszenierung von 1944, Nikolai Akimow, endlich auch eine Erstaufführung für die UdSSR in Leningrad auf die Bühne bringen.
1963 wurde es als Hörspiel im Saarländischen Rundfunk produziert – Übersetzung: Dorothea Müller, Bearbeitung: Jörg Franz, Komposition: Heinrich Josef Konietzny, Regie: Peter Arthur Stiller – 1965 als Fernsehspiel in der Regie von Hans Dieter Schwarze mit Robert Graf in der Titelrolle und Klaus Schwarzkopf als Kater.