Der Hochwald

Der Hochwald ist eine Erzählung von Adalbert Stifter (1842/1844). Sie erschien erstmals in Iris. Taschenbuch für das Jahr 1842, dann in überarbeiteter Fassung 1844 im Zweiten Band der Studien.

Der Hochwald erzählt eine scheiternde Liebesgeschichte vor der Kulisse des Dreißigjährigen Krieges. Der vom Vater abgelehnte Freier eines Mädchens sucht seine Angebetete in deren Waldversteck auf und verspricht, sich für die Schlichtung der Kämpfe zwischen den Parteien einzusetzen. Er hofft, auf diese Weise die Zuneigung des seine Burg verteidigenden Vaters seiner Geliebten zu gewinnen und die Gefechte zu verhindern, wird jedoch stattdessen selbst Opfer der Auseinandersetzung.

Der Erzählung ist dabei aber weniger angelegen, ein Bild der inneren Verfasstheit des Krieges zu zeichnen, wie Grimmelshausen im Simplicissimus oder der Landstörzerin oder später dann Brecht in der Mutter Courage, noch die Moral des Scheiterns zu pointieren, wie Storm in seiner Novelle Aquis submersus. Koloriert hingegen werden die topoi Wald, Heimat und Schicksal, Werden und Vergehen in einer manches Mal an Scott oder Cooper, auch an Thoreau und die rousseausche Naturherrlichkeit erinnernden Weise, die das Grundgefühl der stifterschen Geschichte so fest im Biedermeier verankert, erzählerisch aber weit über die (tatsächliche oder vermeintliche) ›Gemütlichkeit‹ der Epoche hinausgreift.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.