Deutsche Rechtschreibung im späten 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert gab es noch keine für den gesamten deutschen Sprachraum verbindliche Rechtschreibung. 1876 fand die I. Orthographische Konferenz statt, auf der richtungweisende Beschlüsse zur Reform und Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung gefasst wurden. Deren Umsetzung war jedoch schwierig, nicht zuletzt wegen prominenten Widerstands (u. a. Reichskanzler Otto von Bismarck) gegen die beschlossenen Neuerungen. So wichen die in den nächsten Jahren erlassenen Schulverordnungen Österreichs, Bayerns und Preußens deutlich voneinander ab. Das ab 1880 in mehreren Auflagen erschienene Wörterbuch Konrad Dudens jedoch gewöhnte die Öffentlichkeit an die 1876 favorisierten Schreibweisen. So konnte die Orthographische Konferenz von 1901 endlich den meisten Beschlüssen von 1876 allgemeine Gültigkeit verschaffen und sogar darüber hinausgehen.

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