Dezentralisierung in Armenien

Die Dezentralisierung Armeniens nach dessen Unabhängigkeit ist ein noch immer andauernder Prozess. Zur Unabhängigkeitserklärung von der UdSSR am 21. September 1991 stellten die ererbten sowjetischen Verwaltungsstrukturen ein erhebliches Hindernis für Neuerungen dar. Zusätzlich belastete der ethnisch-territoriale Konflikt um Bergkarabach mit dem Nachbarn Aserbaidschan die Dynamik der reformistischen Kräfte und verzögerte so wichtige Reformen.

Unklarheiten bezüglich der Aufteilung und Abgrenzung der Verantwortlichkeiten zwischen der Zentralregierung in Jerewan und den Lokalregierungen bestehen bis heute. Eine doppelte bis dreifache Unterordnung der Exekutive beispielsweise stellt nicht nur eine bürokratische Hürde dar, sondern belastet vor allem finanziell die kleineren Gemeinden Armeniens. Der Beitritt zum Europarat und die damit verbundene Angleichung an europäische Standards brachte einen neuen Schub in den Prozess der Dezentralisierung, der auch mehr als ein Jahrzehnt nach der Unabhängigkeit nicht abgeschlossen scheint.

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