Diazotypie
Die Diazotypie ist ein silberloses fotografisches Lichtpausverfahren. Nach einer ehemaligen Marke des Papiers Ozalid wurde die Diazotypie auch Ozalidkopie genannt. Mit diesem Verfahren hergestellte Werke werden als Lichtpause bezeichnet.
Die Diazotypie ist ein Positiv-Verfahren, bei dem dunkle Linien der Vorlage auf einem hellen Träger ebenfalls dunkel werden. Es bildet sich ein Polymer mit Azofarbstoff. Es wird ohne Emulsion gearbeitet; die Färbung entsteht in einem trockenen Prozess unter Ammoniakdämpfen unmittelbar auf dem Träger.
Als Träger können Papier (auch Transparentpapier, hier Mutterpause genannt), Kunststoff (Cellophan, Cellulose-Acetat, Polyester u. a., hier Filmpause genannt) oder Textilien dienen. Die Mutter- bzw. Filmpausen hatten den Vorteil, dass sie wieder als Original bearbeitet und zur Vervielfältigung eingesetzt werden konnten. Die Diazotypie ist relativ matt, je nach Produkt dunkelviolett oder dunkelbraun. Je nach Belichtung und Transparenz des Originals erscheint der Hintergrund weiß bis violett- oder braungrau.
Diazotypien auf Transparentpapier können als Zwischen-Negativ für weitere Vervielfältigungen benutzt werden. Der chemische Ablauf unterscheidet sich von der Cyanotypie, der Blaupause.