Didache

Die Didache (betont auf dem E, altgriechisch Διδαχὴ τῶν δώδεκα ἀποστόλων Didachḕ tõn dṓdeka apostólōn ‚Lehre der zwölf Apostel‘, lateinisch Doctrina duodecim apostolorum), auch Die Lehre des Herrn durch die zwölf Apostel für die Heiden, kurz Zwölfapostellehre genannt, ist eine frühchristliche Schrift, die von verschiedenen unbekannten Autoren wahrscheinlich in Syrien verfasst wurde. Die beiden Titel der Schrift dürften spätere Hinzufügungen sein. Es ist die wohl früheste Kirchenordnung der Christenheit, deren Entstehungszeit nun überwiegend ins 1. Jahrhundert nach Christus angesiedelt wird (die frühere Forschung datierte das Werk ins Ende des 2. Jahrhunderts). Lange Zeit wurde sie zu den kanonischen Schriften gezählt, unter anderem wird sie von Clemens von Alexandrien (c. 150–215) als Heilige Schrift zitiert. Erst Eusebius von Caesarea (* 260/64; † 339 oder 340) zählte sie unter die unkanonischen Schriften.

Die Didache wurde erst 1873 von Philotheos Bryennios in der Bibliothek des Jerusalemer Metochions zu Konstantinopel (Istanbul) im Codex Hierosolymitanus, einer im 11. Jahrhundert niedergeschriebenen Sammelhandschrift echter und unechter altchristlicher Texte, wiederentdeckt und hat seither große Bedeutung für die theologische Forschung erlangt. Bis heute sind keine weiteren vollständigen Handschriften der Didache bekannt geworden, lediglich zwei Fragmente (Verse 1:3c–4a; 2:7–3:2) wurden unter den Oxyrhynchus Papyri (Nr. 1782) gefunden, dazu eine lateinische Übersetzung der ersten fünf Kapitel.

Die im Text aufscheinenden sehr primitiven Gemeindeverhältnisse und der fehlende Bezug zu späteren theologischen Streitfragen gelten allgemein als Beleg dafür, dass der Text in der Handschrift im Wesentlichen unverändert vorliegt.

Als Didache bezeichnet man allgemein auch die Belehrung der Gläubigen nach der Taufe, im Gegensatz zum Kerygma, der Belehrung der Katechumenen vor der Taufe.

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