Die Insel Sachalin

Die Insel Sachalin (russisch Остров Сахалин, Ostrow Sachalin) ist ein Reisebericht des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, der vom Oktober 1893 bis zum Juli 1894 in der Moskauer Monatszeitschrift Russkaja Mysl erschien. Als Buch kam der Text 1895 heraus. Eine Übertragung ins Deutsche von Alexander von der Ley erschien 1931 in München (Sachalin, Rußlands Schreckensinsel) sowie ins Französische von Lily Denis 1971 in Paris (L'île de Sakhaline. Notes de voyage).

Während des dreimonatigen Informations-Aufenthalts auf Sachalin im Sommer 1890 erhielt Anton Tschechow Zugang zu den Strafvollzugseinrichtungen. Er durfte sowohl Gefängnisse besichtigen, Gefangene sprechen, eine Bestrafung beobachten als auch Archivmaterial einsehen. Der Autor erkannte das widersprüchliche Besiedelungskonzept Sachalins durch die Russen: „Das Gefängnis ist der unversöhnliche Gegner der Kolonie; beider Interessen stehen sich diametral gegenüber.“

Nach der Aufsehen erregenden Publikation entsandte die russische Regierung Michail Galkin-Wraskoi zur Überprüfung der vom Autor mitgeteilten, teilweise ungeheuerlichen Fakten auf die Verbannung­sinsel. Die Strafkolonie existierte bis 1905 – das Jahr, in dem Russland Südsachalin an Japan abtreten musste.

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