Die Sonette an Orpheus

Die Sonette an Orpheus sind ein Gedichtzyklus von Rainer Maria Rilke. Er schrieb die 55 Sonette im Februar 1922 wie im „Diktat“ nieder, nachdem er die viele Jahre stockende Arbeit an den Duineser Elegien beendet hatte. Beide Gedichtbände stehen bereits für den Autor in engem Zusammenhang. Die Sonette sind in zwei Teile aufgeteilt, die Reihenfolge der Gedichte folgt jedoch nicht immer chronologisch der Reihenfolge der Entstehung.

Rilke bezeichnet sein Werk im Untertitel als „ein Grabmal für Wera Ouckama Knoop“. Bis auf zwei Sonette (I, 25. und II, 28.), die offensichtlich an die jung verstorbene Tänzerin (1900 - 1919; Tochter des Schriftstellers Gerhard Ouckama Knoop) gerichtet sind, lassen sich jedoch nur schwer Bezüge zur früh Verstorbenen finden, mit deren Mutter Rilke in gutem Verhältnis stand. Auch der Mythos des Orpheus, an den die Gedichte gerichtet sind, wird zwar immer wieder in Anspielungen aufgerufen und liegt den Sonetten zu Grunde, spielt aber nicht die große Rolle, die der Titel erwarten lässt.

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