Die heilige Johanna der Schlachthöfe

Die heilige Johanna der Schlachthöfe, kurz Heilige Johanna genannt, ist ein episches Theaterstück von Bertolt Brecht, seiner Mitautorin Elisabeth Hauptmann und seinem Mitautor Emil Burri. Es erzählt die Geschichte der Johanna Dark, die den ausgesperrten Arbeitern auf den Schlachthöfen Chicagos den Glauben an Gott näherbringen will. Angesichts des Elends versucht sie, den führenden Unternehmer der Fleischindustrie, Mauler, zu überreden, die Fleischfabriken wieder zu eröffnen, gerät dabei aber immer tiefer in den Strudel wirtschaftlicher Machenschaften der Fleischbosse. Schließlich begibt sie sich aus Protest zu den auf den stillgelegten Fleischhöfen im Schnee ausharrenden Arbeitern und wird Zeugin von Versuchen der Arbeiter, sich gegen die Bosse durch einen Generalstreik zur Wehr zu setzen. Als jene ihr eine wichtige Nachricht anvertrauen, unterschlägt sie diese aus Angst, gewalttätige Auseinandersetzungen zu verursachen. Dadurch scheitert der Streik. Am Ende erkennt die sterbende Johanna, dass ihre Hoffnung auf Gott und auf Verhandlungen mit den Kapitalisten gescheitert ist und dass sie den Arbeitern, denen sie helfen wollte, nur geschadet hat.

Daten
Titel: Die heilige Johanna der Schlachthöfe
Gattung: Episches Theater
Originalsprache: Deutsch
Autor: Bertolt Brecht
Erscheinungsjahr: 1931
Uraufführung: 30. April 1959
Ort der Uraufführung: Deutsches Schauspielhaus in Hamburg-St. Georg
Personen
  • Johanna Dark, Leutnant der Schwarzen Strohhüte
  • Mauler, Fleischkönig
  • Slift, ein Makler
  • Cridle
  • Graham
  • Lennox
  • Gloomb
  • 1. Arbeiter
  • 2. Arbeiter
  • Arbeiterführer
  • Viehzüchter
  • Frau Luckerniddle
  • Arbeiter
  • Bursche
  • Viehzüchter
  • Paulus Snyder, Major der Schwarzen Strohhüte
  • Kleine Spekulanten
  • Martha, Soldat der Schwarzen Strohhüte
  • 1. Zeitungsjunge
  • 2. Zeitungsjunge
  • Aufkäufer
  • Strohhut

Das Stück greift verschiedene Themen auf. Mit Johannas Scheitern demonstriert Brecht die Vergeblichkeit sozialer Kompromisse in der Krise und die negative Wirkung religiöser Organisationen, die nur den Reichen und Mächtigen dienen. Weiterhin zeigt er den aus marxistischer Sicht typischen Verlauf von Krisen des Kapitals, die Monopolbildung und weitere Schlechterstellung der Arbeiter zur Folge haben.

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