Die pornographische Phantasie

Die pornographische Phantasie (in moderner Rechtschreibung: Die pornografische Phantasie; engl. Originaltitel: The Pornographic Imagination) ist ein Essay, den Susan Sontag erstmals 1967 in der März/April-Ausgabe der Zeitschrift Partisan Review veröffentlicht hat. Sie begründet darin ihre Auffassung, dass pornografische Texte ernsthafte und sogar gehobene Literatur sein können. Im Anschluss an diese Überlegungen plädiert sie für eine generelle Erweiterung des Literaturbegriffs.

Die pornographische Phantasie ist nicht Sontags erster Versuch, einem marginalisierten literarischen Genre bei Literaturwissenschaftlern und Literaturkritikern verstärkte Aufmerksamkeit zu verschaffen. Bereits in ihrem Essay Anmerkungen zu „Camp“ (1964) hatte sie ihre Überzeugung vorgetragen, „dass die Erlebnisweise der hohen Kultur keinen Alleinanspruch auf Kultur hat“. Jedoch zählt Sontag zu den Ersten, die den Literaturbegriff auf solche literarischen Genres ausdehnen wollten, die von der Kritik meist als „trivial“ geschmäht wurden, und ging damit u. a. denjenigen Intellektuellen voran, die später den Begriff der Paraliteratur geprägt und diese gegen die etablierte Literaturkritik verteidigt haben.

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