Differenzkriterium

Das Differenzkriterium auch Unähnlichkeitskriterium (lateinisch differentia „Verschiedenheit, Unterschied“ und altgriechisch κριτήριον „Gerichtshof; Rechtssache; Richtmaß“) ist ein Verfahren der historisch-kritischen Methode, das vor allem in der biblischen bzw. neutestamentlichen Exegese angewendet wird. Zusammen mit dem Kohärenzkriterium bildet das Differenzkriterium eine wichtige Grundlage der Historischen Jesusforschung.

Die Methode hat nicht nur zum Ziel, einen (biblischen) Text in seinem damaligen historischen Kontext zu verstehen und auszulegen, sondern auch die ‚Worte Jesu‘ als solche zu rekonstruieren. In der Erforschung der ‚Worte Jesu‘ gilt das Differenzkriterium als das wichtigste Kriterium zur Unterscheidung von überlieferter authentischer und inauthentischer Jesusnarration. Nur die Narration soll sicher jesuanisch sein, die sich nicht aus dem Judentum ableiten lässt, aber auch nicht dem Urchristentum zugeschrieben werden kann; deshalb doppeltes Differenzkriterium.

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