Doing Gender
Doing Gender (englisch) ist ein Analyseansatz in der Geschlechterforschung (Gender Studies), der das soziale Geschlecht (englisch gender) als ein Ergebnis performativer Zuschreibungen auffasst und sich damit von der herkömmlichen Vorstellung der Zweiteilung des biologischen Geschlechts (sex) als einer feststehenden und eindeutig zuzuordnenden Eigenschaft absetzt. Der Ansatz des Doing Gender betont den eigenen Anteil einer Person an der Herstellung von Geschlechtsidentität und Geschlechtsidentifizierung.
Doing Gender entstand auf der Grundlage kulturvergleichender Studien, die feststellten, dass die gesellschaftlichen Kategorien „Mann“ und „Frau“ uneinheitlich sind und dass es wenige Eigenschaften gibt, die interkulturell zwischen beiden geteilt werden. Demnach gilt Gender größtenteils nicht mehr als innere Eigenschaft einer Person, wie das in Sozialisationstheorien der Fall ist. Stattdessen wird der Blick auf Interaktionen gelenkt, in denen Gender dargestellt und wahrgenommen wird.