Domenico Monegario

Domenico Monegario (* in Metamaucum; † nach 764) war, folgt man der venezianischen Tradition, wie die staatlich gesteuerte Geschichtsschreibung der Republik Venedig oftmals genannt wird, der sechste Doge. Er regierte demnach von 756 bis 764 in einer Zeit heftiger Kämpfe innerhalb der Lagune von Venedig und wurde am Ende gestürzt und geblendet, wie alle seine Vorgänger (wenn man von den beiden ersten, legendären Dogen absieht).

Zunächst wurde Dominicus, wie er in den zeitlich näheren Quellen heißt, durch die Langobarden unterstützt. Möglicherweise spielten bei seinem Sturz Auseinandersetzungen zwischen deren König Desiderius und den Franken unter dem jüngeren Pippin eine Rolle, womöglich aber auch Kämpfe zwischen Großfamilien und Städten rund um die Lagune von Venedig. Der Kaiser war durch die Schwäche des Byzantinischen Reiches, zu dem die Lagunenorte formal noch immer gehörten, nicht in der Lage, sich einzumischen, und mit der Eroberung Ravennas durch die Langobarden verschwand 751 das byzantinische Exarchat Ravenna. Der im Streit mit den Langobarden liegende Papst wurde verstärkt diplomatisch tätig, denn von Konstantinopel konnte er keine Hilfe erwarten – jedoch wurde er vom Frankenkönig nur begrenzt unterstützt.

Die örtlichen Unterstützer des Dogen stellten Dominicus nun zwei Tribunen zur Seite, die je ein Jahr amtierten, ähnlich wie wenige Jahre zuvor die fünf Magistri militum. Ihre Befugnisse sind unklar, der Sinn dieser Machtkonstruktion ist kaum zu entschlüsseln. Die Tribunen sollten, folgt man der älteren Geschichtsschreibung, den als schlechten Charakter beschriebenen Dogen bändigen; später wurden sie als Kontrollinstrument Konstantinopels gedeutet. Mit dem Sturz des Dogen Dominicus, möglicherweise durch die beiden Tribunen, die der Doge loszuwerden versuchte, endete die unruhigste Phase der venezianischen Geschichte.

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