Double-Chooz-Experiment

Im Double-Chooz-Experiment werden Neutrinooszillationen untersucht, also die Fähigkeit von Neutrinos, sich von einer Sorte in eine andere umzuwandeln. Das Experiment wird in Frankreich im Rahmen einer internationalen Kollaboration am Kernkraftwerk Chooz betrieben. Wie in jedem Kernreaktor entstehen dort durch Betazerfall Antineutrinos in großer Zahl. Zur Bestimmung der Umwandlungswahrscheinlichkeit wurden zwei identische Neutrinodetektoren in 400 und 1050 m Entfernung zum Reaktor aufgebaut. Da Neutrinos eine sehr geringe Reaktionswahrscheinlichkeit haben, muss mehrere Jahre lang gemessen werden, um genügend Neutrinos nachzuweisen und die kleine Umwandlungswahrscheinlichkeit zu bestimmen.

Dieses Experiment ist der Nachfolger des Chooz-Experiments, das ebenfalls Neutrinos am Kernkraftwerk Chooz detektierte. Das ursprüngliche Chooz-Experiment konnte die bis 2012 genaueste Obergrenze für die Umwandlungswahrscheinlichkeit der Elektronneutrinos bestimmen, die als bezeichnet wird. Von Double Chooz erhoffte man sich eine nochmals stark verbesserte Grenze oder sogar einen genauen Wert. Ein erstes im November 2011 präsentiertes Ergebnis deutete auf eine von Null verschiedene Umwandlungswahrscheinlichkeit hin. Dieser statistisch noch nicht signifikante Hinweis erwies sich später als konsistent mit den signifikanten Ergebnissen der Experimente Daya Bay und kurz darauf RENO. Seit 2012 liefert auch Double Chooz statistisch signifikante Ergebnisse.

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