Drehgestell

Ein Drehgestell ist ein Laufwerk eines Schienenfahrzeugs, bei dem die Radsätze nicht direkt am Wagenkasten, sondern an mehreren um die Vertikalachse drehbaren Rahmen (Gestell) gelagert sind. Der Wagenkasten stützt sich i. d. R. auf zwei dieser Rahmen mit zusammen i. d. R. vier Radsätzen ab.

Der Grund für die Benutzung von Drehgestellen ist ihr jeweils geringer Achsabstand im Vergleich zu dem an einem langen Wagenkasten mit um die Vertikalachse nicht-drehbaren Radsätzen (sogenanntes Einrahmenfahrzeug mit i. d. R. zwei nicht-drehbaren Radsätzen). Mit sogenannten Drehgestellfahrzeugen können engere Gleisbögen befahren werden, wobei die Räder trotz Ausschwenken des Drehgestells zwar noch schräg auf den Schienen laufen, aber in einem viel kleineren Winkel. Durch die Vervielfachung der Radsätze vervielfacht sich auch die Tragfähigkeit eines Fahrzeugs. Außerdem verbessern Drehgestelle den Fahrkomfort, da sie vom Gleis ausgehende Stöße nur zur Hälfte an den Wagenkasten weiterleiten (in einem Moment erhält nur ein Radsatz einen Stoß).

Drehgestelle gibt es in verschiedenen Ausführungen. Neben der Anzahl der Radsätze wird auch zwischen Drehgestellen für Lokomotiven, Güter- und Reisezugwagen unterschieden, die unterschiedliche Anforderungen an die Konstruktion hinsichtlich Tragkraft, Fahrgeschwindigkeit und Komfort stellen.

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