Dynamische Grotesk
Bei der dynamischen Grotesk handelt es sich um eine Gruppe von Grotesk-Schriften (oder serifenlose, Sans-Serif-Schriften). Wie alle Groteskschriften haben sie eine (beinahe) gleichmäßige Strichstärke und im Gegensatz zur klassischen Antiqua fehlende Serifen. Unter den Groteskschriften haben die „dynamischen“ jedoch noch Spuren einer Breitfeder-Charakteristik, also noch einen gewissen Strichstärkenkontrast. Hans Peter Willberg stellt sie der statischen und der geometrischen Grotesk gegenüber.
Oft spricht man bei einer dynamischen Grotesk auch von einer humanistischen bzw. klassizistischen Grotesk (stilistisch, nicht historisch), da verschiedene Vertreter dieser Gruppe (Gill, Thesis) Anleihen bei den humanistischen Schriften des 14. und 15. Jahrhunderts (venezianische und französische Renaissance-Antiqua, also z. B. bei Schriftschneidern wie Nicolas Jenson, Aldus Manutius, Claude Garamond, Francesco Griffo) nehmen und diese im Sinne einer serifenlosen Schrift umsetzen.